Information für Angehörige

Unsere Hilfe wendet sich direkt an die Betroffenen der Messiesymptomatik. Das Umfeld spielt jedoch eine wichtige Rolle und bewegt sich oft im Spannungsfeld zwischen einem Mittragen der Symptomatik und Überforderungsreaktionen. Dies kann auch für Angehörige bzw. Freund*innen Leid verursachen. Wir möchten Ihnen eine erste Idee geben, wie Sie handeln können.

Erste Einordnung und Handlungsmöglichkeiten

Für Angehörige und Freund*innen von Betroffenen ist es ratsam zunächst zu unterscheiden zwischen dem, was Ihnen a) an der Situation persönlich Leid zufügt und b) dem, was Sie sich für die betroffene Person wünschen und vorstellen.

a)

  • Leid verursachende Probleme für Sie selbst können sie gegenüber der betroffenen Person verdeutlichen und dort aktiv Grenzen setzen
  • Kommunizieren Sie Sorge und Ärger, jedoch ohne Druck aufzubauen – und machen Sie sich keine Vorwürfe, wenn dies nicht sofort klappt, da das nicht immer einfach ist
  • Eine Überforderung mit der Situation ist nachvollziehbar und in Ordnung – kümmern Sie sich gut um sich selbst, bevor Sie versuchen, anderen zu helfen

b)

  • Auch wenn die meisten Vorstellungen, wie eine andere Person leben sollte, einen subjektiv guten Grund haben: Oft sind diese für die andere Person nicht so einfach umsetzbar, manchmal auch nicht erstrebenswert und somit in den meisten Fällten nicht hilfreich
  • Zeigen Sie Verständnis, hören Sie zu und erfragen, wodurch Sie konkret unterstützen können, wenn Sie dies möchten und gerade können
  • Bestärken Sie die Suche nach Hilfsangeboten bzw. suchen Sie – wenn gewünscht – gemeinsam danach oder begleiten Sie das Aufsuchen von Hilfsangeboten
  • Werden Sie nicht ohne das Einverständnis der von der Messiesymptomatik Betroffenen tätig und treffen Sie keine Entscheidungen für diese
  • Werten Sie die Betroffenen nicht ab – das Messie-Syndrom ist ein Krankheitsbild und hat nichts mit Faulheit o.ä. zu tun
  • Eine verstärkte Unordnung oder eine Sammlung von Gegenständen kann auch mit weiteren psychischen Krankheiten einhergehen.

Externe Hilfe hinzuziehen

Aufgrund der Komplexität des Themas ist es oft ratsam, auf externe Hilfe zurückzugreifen. Hinweise, dass Sie sich Entlastung durch Hilfsangebote suchen sollten, können beispielsweise sein:

  • das Thema beschäftigt Sie gedanklich sehr und es fällt Ihnen zeitweise schwer, diese Gedanken abzuschalten
  • Sie geraten regelmäßig in Auseinandersetzungen mit der betroffenen Person, ohne dass dies positive Veränderung hervorruft
  • Sie nehmen negative Veränderung in Ihrem Leben wahr (Schlafprobleme, wenig Energie, vermehrte körperliche Beschwerden, regelmäßig schlechte Stimmung, Gereiztheit, ..) und haben die Vermutung, dass die Sorgen oder der Ärger gegenüber ihren von der Messiesymptomatik betroffenen Angehörige/Freund*in der Grund dafür sein könnten

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